Das Zelt schützt jeden, der sich mehr als nur einen Tag in der Natur aufhält vor den Widrigkeiten der Wildnis. Nach einem langen Regentag ist das Zelt manchmal die einzige Möglichkeit, eine trockene Stelle zu finden. Im Höhensturm auf einem Achttausender bedeutet der Verlust des Zeltes sogar Lebensgefahr. Ob bei überschaubarem Risiko oder in Extremsituationen, das richtig ausgewählte Zelt bringt Schutz, Sicherheit und ein wenig Komfort für die eigene Tour.
Schon die Zeltform definiert den Charakter des möglichen Einsatzbereiches. Auf längeren Trekkingtouren mit möglicherweise regelmäßigen Niederschlägen benötigt man zum Beispiel genügend Stauraum für das Gepäck. Welches Zelt benötigt man also für welche Tour? Lesen Sie hier unsere Tipps:
Viel Stauraum bieten Tunnelzelte
Das beste Verhältnis von Grundfläche zu Raumvolumen bietet ein Tunnelzelt, dessen Außenwände steil nach oben ansteigen. Mehrere Gestängebögen tragen die Außenhaut und bilden die typische Tunnelform. Das Tunnelzelt muss im Boden verankert und abgespannt werden, außerdem sollte es mit der Längsseite parallel zum Wind ausgerichtet sein. Findet sich kein weicher Untergrund oder dreht der Wind plötzlich, können sich Schwierigkeiten ergeben.
Kuppelzelt oder Igluzelt bei Wind und Schnee
Selbststehend und windfester sind Kuppel- oder Igluzelte. Deren Gestänge kreuzt sich diagonal über der Grundfläche und spannt so die Außenhaut auf. Kuppelzelte sind widerstandsfähiger gegen Belastungen durch Wind oder Schnee, ihr Innenraum ist im Verhältnis zur Grundfläche aber kleiner. Auch erfordert ihr Aufbau in der Regel mehr Aufwand – im Sturm ein Igluzelt aufzurichten ist mitunter kein leichtes Vorhaben.
Geodät-Zelt ist besonders widerstandsfähig
Als besonders widerstandsfähige Kuppelzelte haben sich Geodätzelte bewährt. In sturmgefährdeten Regionen, bei starkem Schneefall und in Extremsituationen auf Expeditionen leisten sie ein noch größeres Maß an Stabilität durch drei oder mehr sich kreuzende Zeltstangen. Dadurch verkompliziert sich der Aufbau und der Anschaffungspreis steigt.
Zelte für Camping und Festival
Für den Campingurlaub oder auf dem Festivalgelände sinken die Ansprüche an Gewicht, Packmaß und Stabilität des Zeltes. In vielen Variationen eignen sich selbstentfaltende Zelte, klassische Firstzelte oder auch einfache Kuppelzelte. Was für den Rucksack deutlich zu groß und zu schwer ist, passt problemlos ins Auto.
Beim Zeltkauf auf Atmungsfähigkeit achten
Unverzichtbar bleibt jedoch eine gute Belüftung und eine möglichst hohe Wasserdichte.
Um ein gutes „Raumklima“ zu erhalten, kann natürlich die Zelttür geöffnet werden. Tropft jedoch nachts bei geschlossenem Reißverschluss das Kondenswasser von der Zeltdecke, sinkt der Sauerstoffgehalt unter das erträgliche Maß und steigt die Temperatur auf 30 Grad, ist es um den Schlaf geschehen. Die Atmungsfähigkeit der Zeltwand ist deshalb genauso wie bei der Kleidung ein wichtiger Faktor und ein Indikator für die Qualität.
Ist das Zelt Wasserdicht?
Die Wasserdichte wird mit der Wassersäule angegeben. Wichtiger ist aber die Verarbeitung der Schwachstellen in der Außenhaut: der Reißverschlüsse und Nähte. Bleibt das Zelt an diesen Stellen wasserdicht, braucht man sich um die Plane meist keine Sorgen zu machen.
Mit dem richtig ausgewählten Zelt wird jede Nacht unter freiem Himmel, sei es auf dem Campingplatz, in der Einsamkeit, auf einem Gratrücken oder in der verregneten Tundra, auf jeden Fall zu einem eindrücklichen Erlebnis.