Im Winter gestaltet sich die Suche nach trinkbarem Wasser wesentlich einfacher als im Sommer. In der Regel braucht man sich nicht mit dem Auffangen von Regen oder dem Gewinnen von Tauwasser zu befassen, da man das „herumliegende“ Wasser in Form von Schnee und Eis einfach aufsammeln kann.
Schnee kann deshalb tatsächlich als Wasserquelle genutzt werden, allerdings gibt es einige wichtige Punkte zu beachten, um sicherzustellen, dass das Wasser trinkbar und gesundheitlich unbedenklich ist.
Bei Schnee auf Reinheit achten
Dass der Schnee nicht gelb sein sollte, wissen die meisten schon als Kind. Aber Spaß beiseite, wähle sauberen, frischen Schnee. Vermeide gelben, grauen oder verschmutzten Schnee, da dieser Verunreinigungen oder Bakterien enthalten kann. Das sollte klar sein.
Schnee schmelzen
Schnee muss vollständig geschmolzen werden, bevor er getrunken wird. Trinkst du den Schnee in fester Form, kann es zur Unterkühlung im Mund- und Rachenraum führen, da der Körper Energie aufwenden muss, um den Schnee zu schmelzen.
Nachdem der Schnee geschmolzen ist, ist es ratsam, das Wasser zu erwärmen. Warmes Wasser wird vom Körper schneller aufgenommen und hilft, die Körpertemperatur zu regulieren.
Idealerweise lässt du den Schnee zu Trinkwasser werden, indem du ihn mit einem Campingkocher erhitzt und kochst. Dann ist er natürlich schon warm.
Geschmolzenen Schnee reinigen
Auch geschmolzener Schnee kann Mikroorganismen enthalten. Es empfiehlt sich, das Wasser zusätzlich zu behandeln. In der Regel genügt das Aufkochen für mindestens eine Minute oder der Einsatz von Wasserreinigungstabletten oder einem Wasserfilter.
Nährwerte und Mineralstoffe
Schnee selbst enthält keine signifikanten Nährwerte oder Mineralstoffe, die für den menschlichen Körper von Bedeutung sind. Die Zusammensetzung von Schnee ist im Wesentlichen die von gefrorenem Wasser, also H₂O, und enthält daher keine Kalorien, Fette, Kohlenhydrate oder Proteine, die in der Ernährung wichtig sind.
Was Mineralstoffe betrifft, so sind diese in Schnee, wenn überhaupt, nur in sehr geringen Mengen vorhanden. Schnee entsteht durch das Gefrieren von atmosphärischem Wasserdampf, und während dieser Prozess einige Verunreinigungen aus der Luft einfangen kann, sind die Mengen an gelösten Mineralstoffen typischerweise vernachlässigbar gering. Zum Vergleich: Das Trinkwasser aus Leitungen oder Flaschen enthält in der Regel eine höhere Konzentration an Mineralien, da es durch verschiedene Boden- und Gesteinsschichten sickert, wo es diese Stoffe aufnimmt.
Beim Schmelzprozess von Schnee gehen keine Nährwerte oder Mineralstoffe verloren, da, wie erwähnt, Schnee ohnehin keine signifikanten Mengen dieser Stoffe enthält. Der Fokus beim Schmelzen von Schnee für Trinkwasser liegt daher nicht auf dem Erhalt von Nährwerten, sondern auf der Sicherstellung, dass das Wasser sicher zu trinken ist, d.h. frei von schädlichen Bakterien oder Verunreinigungen.
Fazit: Es ist also nicht schädlich, wenn du Schnee als Trinkwasser benutzt. Du solltest einfach nur darauf achten, möglichst sauberen Schnee als Trinkwasser nutzen.
2 Kommentare
Woher kommt die Information, dass die Mineralstoffe im Schmelzungsprozess verloren gehen? Mineralstoffe sind anorganische, hitzebeständige Substanzen. Und es handelt sich bei Schmelzwasser definitiv nicht um destilliertes Wasser – destilliertes Wasser wäre der kondensierte Dampf vom Abkochen, aber nicht der geschmolzene Schnee selbst.
@Thomas
Das ist in der Tat falsch ausgedrückt. Dennoch ist schnee mineralstoffarm und zwar weil diese nicht verdunsten. Schnee und Regen ist ja schließlich Wasser das mal verdunstet ist.
Zwar werden Teilchen aus der Atmosphäre enthalten sein (insbesondere ein sogenannter „Kondensationskern“ in jedem Tropfen oder Schneeflocke), aber das dürfte erheblich weniger sein, als was in Wasser steckt das durch Erde gesickert ist, wie Quellwasser.