Gerade wenn man in höheren Lagen unterwegs ist, kann es schon einmal sehr kalt werden. Hierbei muss man damit rechnen, dass man sich bei nicht ausreichender Ausstattung Erfrierungen zuziehen könnte. Diese werden – je nachdem, wie umfangreich das Gewebe zerstört wird – in vier Grade unterschieden.
Erfrierungen ersten Grades
Erfrierungen ersten Grades fühlen sich taub und kalt an und werden weiß, da das Blut nicht mehr ungehindert fließen kann. Sobald man die betroffenen Hautpartien wieder aufwärmen kann, nehmen sie eine rötliche Färbung mit einem Blaustich an. Die Folgen sind relativ gering: man könnte sie mit den Beschwerden bei einem leichten Sonnenbrand vergleichen. Die Haut kann abgehen, aber die Symptome legen sich bald wieder.
Erfrierungen zweiten Grades
Wenn man Erfrierungen des zweiten Grades hat, entstehen bereits Schädigungen an den Gefäßwänden, so dass Blut ausdringen kann. Diese Flüssigkeit sorgt dafür, dass sich die oberste Schicht der Haut ablöst. Von außen sieht es aus, als hätte man Verbrennungen mit Brandblasen. Bis auf leichte Durchblutungsstörungen hat man noch keine langfristigen Folgen zu erwarten.
Erfrierungen dritten Grades
Erfrierungen dritten Grades verhindern die weitere Blutzufuhr in den betroffenen Partien. Das Blut zerlegt sich in seine Einzelteile und sucht sich seinen Weg in das Gewebe. Dieses nimmt dadurch eine sehr dunkle bis schwarze Farbe an. Das Gewebe stirbt dadurch ab und beginnt zu verwesen, sobald es wieder erwärmt wird. In diesem Stadium ist es wichtig, dass die absterbenden Haut- und Gewebepartien schnell entfernt werden. Ansonsten hätte dies langwierige Folgen für den Körper.
Erfrierungen vierten Grades
Wenn man sich Erfrierungen vierten Grades zugezogen hat, bleibt nur noch die Amputation der betroffenen Körperteile. Flüssigkeiten im Körper und ganze Körperteile wie Muskeln und Knochen frieren ein. Das Gewebe stirbt vollständig ab, sodass auch beim Erwärmen definitiv nichts mehr gerettet werden kann. Es wird schwarz und fühlt sich kalt an.
Sobald Gewebeschäden aufgetreten sind, heißt es schnell handeln, denn wenn die entsprechenden Körperpartien nicht schnellstmöglich entfernt werden, drohen lebensgefährliche Infektionen.
Ein Kommentar
Es sollte beachtet werden, dass erfrorene Stellen erst wieder erwärmt werden sollten, wenn eine „Rettung“ (also eine Möglichkeit sich komplett zu akklimatisieren) in der Nähe ist. Andernfalls wird das kurz auftauen und wieder einfrieren das Gewebe noch mehr schädigen. Außerdem kehrt durch das Auftauen das Gefühl in die betroffene Stelle zurück, ein wieder einfrieren und weiter marschieren wird dadurch extrem schmerzhaft.