Für Steinschlag braucht es keine Eiger Nordwand! Und für eine schwere Verletzung braucht es keinen großen Felsen. Ohne Zweifel – wer beim Klettern ohne Helm im Fels unterwegs ist, setzt seine Gesundheit aufs Spiel. Und die modernen Kletterhelme machen es den Bergsteigern auch leicht. Zu warm, zu schwer, zu uncool, unbequem: das sind schlechte Ausreden! Was Sie beim Kletterhelm kaufen alle beachten müssen, erfahren Sie hier.
Harte oder weiche Schale?
Die modernen Helme schützen den Kopf durch zwei unterschiedliche Prinzipien: Zum einen eine harte Schale, zum anderen eine weiche Schale.
» Hartschalenhelme sind aus festem Kunststoff gefertigt. Bei einem Aufprall absorbiert ein innenliegendes Gurtsystem die frei werdende Energie.
» Ein Schaumhelm dagegen ist durch seine weiche Schale verformbar – ähnlich wie eine Styroporplatte nimmt er den Stoß dadurch in sich auf.
» Hybridhelme verbinden beide Fertigungsweisen und versuchen, die Vorteile für sich auszunutzen. Sie kombinieren Hartplastikelemente mit Schaumteilen an geeigneten Stellen.
Die Anforderungen an das Material sind hoch
Bei allen Modellen spielt das Gewicht kaum noch eine Rolle. Die leichtesten Kletterhelme wiegen gerade noch 200 Gramm. Aber selbst bei 350 Gramm fällt der Helm kaum noch ins Gewicht. Unabhängig davon sind alle Kletterhelme auf dem Markt nach strengen Normen getestet. Der Aufpralltest mit einem fünf Kilogramm schweren Körper aus zwei Metern Höhe stellt höchste Anforderungen an das Material und die Verarbeitung. Das bedeutet, dass ein Helm nicht immer allen Einwirkungen gewachsen ist. Bei entsprechender Fallhöhe sind Durchschläge möglich. Natürlich ist deshalb, vor allem im Gebirge, Vorsicht geboten. Steinschlag oder ein sonstiger Aufprall auf den Kopf muss mit allen Mitteln vermieden werden.
Für alle Kletterhelme gilt, dass sie nach einem heftigen Aufschlag ausgetauscht werden sollten. Vor allem Schaumhelme sind dann naturgemäß verformt und nicht mehr zu gebrauchen. Aber auch bei Hartschalenhelmen können sich Haarrisse bilden, die bei einem weiteren Aufprall Schwachstellen sind und leicht brechen. Außerdem ist Kunststoff nicht alterungsbeständig und ein poröser Helm schützt nicht. Vaters Helm von 1982 dient besser als Mueumsstück. Ein Austausch ist immer die sichere Option.
Ein Helm muss gut sitzen
Wenn Sie einen Kletterhelm kaufen, sollten Sie vor allem darauf achten, dass der Helm gut sitzt. Alle Kletterhelme lassen sich zusätzlich in einem bestimmten Maß anpassen. In der Schlüsselstelle der sechsten Seillänge schiebt man sich ungern ständig den Helm aus der Stirn. Außerdem helfen Lüftungsschlitze das Klima am Kopf zu regulieren. Auch ohne Fahrtwind funktionieren die Belüftungssysteme inzwischen recht gut. Weitere Details helfen bei der Kaufentscheidung – so schützt ein Visier zum Beispiel beim Eisklettern vor ständigem Eisschlag im Gesicht.
Alle Hersteller, ob nun Mammut, Petzl, Camp, Edelrid, Salewa oder Grivel, genügen höchsten Anforderungen. Am besten Sie wählen den neuen Kletterhelm nach persönlichem Komfort und Geschmack. Nur ohne Helm klettern zu gehen, ist keine gute Lösung.