Für das Bergsteigen und Klettern sind Karabiner ein unverzichtbares Ausrüstungsteil. Bei vielen anderen Anwendungen können sie eine praktische und einfache Hilfe sein.
Karabiner zum Klettern
Besonders im alpinen Einsatz sind jedoch unterschiedliche Eigenschaften gefragt. Deshalb gibt es Karabiner in verschiedenen Formen und Ausführungen. Die einfachste Form eines Karabiner ist der Normalkarabiner oder Schnappkarabiner. Er hat keinen festen Verschluss und lässt sich einfach öffnen. So ist das einhändige Einhängen des Seils in eine Zwischensicherung, meistens eine Expressschlinge, möglich. Für eine Expressschlinge werden zwei Schnappkarabiner mit einer kurzen Bandschlinge verbunden. Die verschiedenen Schnapperformen haben unterschiedliche Eigenschaften – vor allem gebogene Schnapper und Drahtschnapper erleichtern das Einhängen. Das Keylocksystem, d.h. die Abrundung der Nase, in die der Schnapper greift, verhindert ein Verhaken des Seils.
Schraubkarabiner
Schraubkarabiner haben einen festen Verschluss, der den Schnapper vor ungewolltem Öffnen sichert. Sie sind in vielen Situationen in der Halle und am Fels unverzichtbar und universell einsetzbar – für den Standplatzbau, beim Sichern, zum Umlenken etc. Neben der bewährten Schraubmechanik kommen auch andere Verschlusssysteme zum Einsatz. Für Klettersteigsets haben sich selbstschließende Federmechanismen bewährt. Symmetrisch ovale Karabiner eignen sich vor allem für Seilrollen. In D-förmigen Karabinern wird die Zugrichtung nahe an den Schenkel geführt, um Querbelastungen zu vermeiden. Eine besondere Form der Verschlusskarabiner ist der HMS-Karabiner. Er dient vor allem zur Sicherung mit Halbmastwurf und ist deshalb etwas größer und birnenförmig.
Die Bruchlast eines Karabiners
Die Bruchlast eines Karabiners wird in Kilonewton (KN) angegeben. Ein Kilonewton entspricht etwa 100 Kilogramm. Karabiner, die in einer Sicherungskette verwendet werden, sollten geschlossen mindestens 20 KN halten. Allerdings reduziert sich die Festigkeit im geöffnetem Zustand und unter Querbelastung deutlich! In der Praxis sollte man deshalb immer ein Auge auf die Belastungsrichtung eines Karabiners haben. Klettersteigkarabiner sind aus diesem Grund belastungsfähiger, weil das Risiko einer Quer- oder Biegebelastung bei der Sicherung an einem Klettersteig höher ist.
Stahlkarabiner haben eine sehr hohe Bruchlast
Werden noch höhere Bruchlasten benötigt, helfen Stahlkarabiner weiter. Deren Festigkeitswerte liegen bei bis zu 60 KN. Für Slacklines, in der Bergrettung oder bei intensiver Belastung in der Kletterhalle sind Stahlkarabiner besonders gut geeignet. Wenig tragfähige Karabiner dienen dagegen zum Materialtransport, für die Hängematte und für jeden anderen Zweck, bei dem keine zentralen Sicherheitsaspekte berücksichtigt werden müssen. Einer der bekanntesten Karabiner-Hersteller ist übrigens die Firma Petzl.