Obwohl Estland schon seit Jahren einem steigenden Wachstum unterliegt und immer wieder den Pinselstrich der Moderne erhält, gehört es zu den menschenleersten Regionen Europas.
Viele landschaftliche Gefilde werden bis heute nicht bewohnt und bieten sich für Treks durch unbeschreibliche Einsamkeit an. Das Trekking in Estland konzentriert sich im Wesentlichen auf die Naturschutzgebiete des Landes. Die zahlreichen Naturschutzgebiete verfügen über eine unverwechselbare Artenvielfalt. Viele Wanderwege, die für Treks zu Fuß genutzt werden können, weisen eine sehr gute Beschilderung auf, sodass sie eine problemlose Orientierung zulassen.
Das Wandergebiet Tolkuse Raba
Eines der schönsten Wandergebiete in Estland ist das Tolkuse Raba. Das Gebiet befindet sich 33 km südlich von Pärnu und lädt mit einem dichten Netz an Wegen zu Mehrtagestouren ein. Zudem befinden sich in der Region zahlreiche Seen, die für Bootstreks genutzt werden können. Sie lassen sich ideal mit Kanu oder Kajak erkunden. Kombinierte Touren sind im Tolkuse Raba möglich, allerdings bedarf es in diesem Fall auch einer umfangreichen Planung. Nicht alle Uferlandschaften eignen sich zum Anlegen des Bootes, sodass man sich im Voraus umfangreich erkundigen sollte. Übernachtungen sind weitestgehend nur im Zelt möglich. Vor dem Trek sollte man die eigenen Vorräte kontrollieren, denn während der Mehrtagestouren gibt es keine Möglichkeiten, diese aufzufüllen. Tolkuse Raba bietet sich vor allem für Treks während des Sommers an.
Trekking im Lahemaa Nationalpark
Eines der bekanntesten Schutzgebiete Estlands ist der Lahemaa Nationalpark. Er erstreckt sich im Norden des Landes und bietet auf einer Fläche von 700 qkm ausreichend Möglichkeiten für Treks. Der Park befindet sich rund eine Stunde von Tallinn entfernt und kann am besten zu Fuß erkundet werden. Zu sehen gibt es dichte Wälder, Hochmoore, Seen und Wasserfälle. Die alten Baumbestände spenden entlang der Wege ausreichend Schatten. Da der Lahemma Nationalpark seiner Ursprünglichkeit überlassen wurde, bedarf es fester Schuhe. Viele Wege enden im Nirgendwo, sodass unwegsames Gelände durchquert werden muss. Übernachtungen sollten im Zelt durchgeführt werden. Auch wenn der Park einzelne Hütten beheimatet, ist die Übernachtung in Schlafsack und Zelt am einfachsten möglich. Da es im Nationalpark viele unterschiedliche Sehenswürdigkeiten gibt, wäre es ratsam, vorher eine Wander- und Besichtigungsroute zu planen. Gerne besucht werden das Völkerkundemuseums in Altja, der Hafen von Vergi und die wunderschönen Küstenstädten Võsu und Käsmu.